Wie Champagner auf der Haut - Wannenbäder im Badehaus II

Eine Badekur in Sole- oder Schwefelwasser ist die älteste bekannte Heilanwendung der europäischen Geschichte. Schon Hesiod erwähnt im 8 Jh. v. Chr. die Wirkung von Quellen auf den menschlichen Körper. Kohlensäure, Temperatur, hydrostatischer Druck und Mineralstoffe bewirken bei regelmäßiger Anwendung eine tiefgreifende Umstellung des vegetativen Nervensystems und helfen die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.

Thermalsole- und Solebäder sind die klassischen Kurmittel in Bad Oeynhausen. Seit 1839 wirken die sprudelnden Quellen der Kurstadt für die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Gäste. Ob als Einzelanwendung oder Badekur genutzt - tauchen Sie in die prickelnde Tradition des Bades ein und lernen Sie eines der vielfältigsten, natürlichen Heilmittel der Geschichte kennen.

"Jedes Bad ist eine leibliche Wiedergeburt"

Demokrit (460 - 371 v. Chr.) 

Wannenbäder

Als „Champagnerbäder“ waren die Oeynhausener Thermalsolebäder schon seit preußischer Zeit bekannt und beliebt. Der hohe Gehalt an Kohlensäure in den Kalt- und Thermalsolequellen des Kurortes strafft und durchblutet das Gewebe und macht die Bäder zu einem prickelnden Ganzkörper-Erlebnis. Sie eignen sich aber auch vorzüglich zur schonenden und natürlichen Behandlung verschiedener Erkrankungen und zur Prävention. Mit kurärtzlicher Begleitung ist die Balneotherapie ein fester Bestandteil der Kurortmedizin und in die Anwendungen der „ambulanten Vorsorgeleistung“ eingebunden.

In welchen Quellen wird gebadet?

In die Edelstahlwannen des Badehauses werden bis heute der Oeynhausen-Sprudel [kohlensäure- und fluoridhaltige, 3,5-prozentige Thermalsole], sowie die Kurdirektor-Schmidt-Quelle [kohlensäurehaltige, 9-prozentige Kaltsole] eingelassen. Durch Mischung der Quellen können verschiedene Salzkonzentrationen hergestellt werden. Mittels Dampfes wird das Wasser gewöhnlich auf 33 -34 Grad C erwärmt.

Die Ionentabellen geben einen Überblick über die wichtigsten gelösten Stoffe in Thermalsole und Kaltsole

Wie wirken die Bäder auf den Körper?

Die Bäder wirken vor allem durch einen umfassenden Einfluss auf eines unserer größten Immunorgane, unsere Haut. Wirksam werden physikalische Faktoren wie Temperatur, hydrostatischer Druck und Auftrieb und chemische Faktoren, die auf und in der Haut wirksam werden. Dabei spielen die Kohlensäure und der Kochsalzgehalt eine entscheidende Rolle für die Heilwirkung unserer Quellen. Körper und Haut werden besser durchblutet, der Blutdruck sinkt, die Atmung verflacht, Stoffwechsel und Kreislauf werden angekurbelt, die Muskulatur gelockert, Gelenke und Wirbelsäule entlastet und das Gewebe gestrafft.  Daneben bewirken die Bäder eine höhere Produktion von Serotonin und wirken stimmungsaufhellend und weisen entzündungshemmende Eigenschaften auf.

Indikationen für eine Badekur (Ambulante Vorsorgeleistung) in Bad Oeynhausen

Allgemeine Erschöpfungszustände

Rheumatische Erkrankungen

Erkrankungen des Bewegungsapparates

Gegenanzeigen

Akute, fieberhafte Erkrankungen, Tumore, Herzkreislaufdekompensation, schwere Hypertonie, frischer Herzinfarkt, entzündliche Gefäßerkrankungen

Wie bekomme ich ein Thermalsolebad?

Gäste ohne Vorerkrankungen können sich ein Wannenbad als Selbstzahler beim RehaConcept als Einzelanwendung buchen. Im Zuge einer „Ambulanten Vorsorgeleistung“ sind die Bäder je nach Indikation Teil der kurärztlichen Verordnung.